Skandal-Chronik

[vc_row][vc_column width=“1/1″][vc_column_text]

13.10.2020 / Dirk Ippen zum Achzigsten – Wie wird man in einem Leben so unverschämt reich?
http://renad.de/allgemein/dirk-ippen-zum-achzigsten-wie-wird-man-in-einem-leben-so-unverschaemt-reich/

————————————————–

13.08.2015 / Die Mühlen des Gesetzes mahlen langsam und leise – und wir Blogger berichten trotzdem.
Oder: Nichts geht,  Dirk ist im Urlaub

Martin Schuler, Online-Redakteuer, Waldkappel, Hessen.
Martin Schuler, Online-Redakteuer, Waldkappel, Hessen.

Im deutschen Rechtsstaat mahlen die Mühlen meist leise – und schonen die bislang lediglich Verdächtigten, hier Herrn Daniel Schöningh  und seine(n) Mitgeschäftsführer bei Top Direkt, während des laufenden Verfahrens durch Schweigen – zumindest bis zum Beweis ihrer Schuld vor Gericht. Auch wenn, wie im konkreten Fall, über 20.000 Menschen wegen Entgeltunterschlagung (Lohnbeschiss an den Austrägern) und Sozialversicherungsbetrug (also nicht abgeführte Sozialversicherungsbeiträge = Beschiss an der Solidargemeinschaft) angehört wurden, gilt für die Ermittlungsbehörden in Gießen, Kassel und  Offenbach: Verschwiegenheit. Für mich nicht.

Wir erinnern uns: Am 16.04.2015 haben die 600 zu Hausdurchsuchungen ausgerückten Beamten immerhin 2 Mio. Euro „sichergestellt“.  Sollte das für die ausstehenden Sozialversicherungsbeiträge nicht reichen, ist das für Herrn Daniel Schöningh kein Problem, da seine seine MBG Medien Beteiligungsgesellschaft mbH in Bad Hersfeld – zu 46% Eigentümerin  der Extra-Tip Werbegesellschaft mbH, zu 77,42% Eigentümerin der MB-Media Verlag GmbH & Co. KG – und zu 100% Eigentümerin der Top Direkt Marktservice GmbH Kassel – ausweislich der letzten im Bundesanzeiger veröffentlichten Bilanz, geradezu im Geld schwimmt. (Ein Direktlink zum Bundesanzeiger scheitert NUR an deren Sicherheitsseinstellungen.)

Was man bei Top Direkt als Verteidigungsstrategie gerade ausheckt, wissen wir nicht.  Dass der Herr des Verlagsimperiums, Herr Dr. Dirk Ippen,  derweil an der deutschen See urlaubt urlaubt , wissen wir wohl. Schließlich neigt der alte Herr dazu  – als wäre er Thomas Mann – die Leser seiner Monopolpresse an seinen altersweisen Flatulenzen teilhaben zu lassen. http://www.hna.de/politik/auch-unsere-ernte-steht-halm-5311010.html

Hinweis & persönliche Bitte:
Alle geneigten Leser sind hiermit aufgerufen, aktive Backlinks auf die Webseite http://werra-meissner-dreist.de/skandal-chronik/ zu setzen oder den Text in den sozialen Medien zu teilen. Tragt aktiv dazu bei, dass die hier berichtete Sauerei an die Öffentlichkeit findet. Dafür ist eine gute Platzierung bei Google unerlässlich, dafür brauche ich eure Unterstützung – immerhin haben die betroffenen Herren Hunderte bezahlter Tageszeitungsredakteure auf ihrer Gehaltsliste.


19.05.2015 / Wir bleiben dran

Nicht, dass es nichts zu berichten gäbe über die laufenden Ermittlungsverfahren gegen Herrn Daniel Schöningh und das Verlagsimperium des Herrn Dirk Ippen.

Konkretes zum Verfahrensstand kennen im Moment wohl nur zur Verschwiegenheit Verpflichtete. Gemunkelt wird allerdings, dass betroffenen Mitarbeitern vom Arbeitgeber nicht nur zur Beiziehung eines Anwalts geraten wurde. Es wurde wohl auch angeboten, die Kosten zu übernehmen. Alles nur ein großes Missverständnis, wird kolportiert. Selten wurden so viele Bälle gleichzeitig so flach gehalten.

Allerdings spricht die ganze Sache über den Zustand unseres Pressewesens mittlerweile Bände. Müsste ich meinen Unmut auf ein Transparent schreiben, stünde da gewiss: SCHWEIGE-PRESSE !!!

Ich kann nachvollziehen, wenn wirtschaftliche Zwänge Journalisten davon abhalten, das zu schreiben, was sie sollten.  Dass bislang keine deutsche Tageszeitung das Thema aufgegriffen hat, kann ich auch verstehen: Ihre Verlage sind allesamt Nutznießer der staatlich reglementierten Ausbeutung von Zeitungsausträgern.
>>>siehe Artikel: Zeitungsaustraeger sind Leistungtraeger!

Über den Rest der Kollegenschar, ausgenommen des SPIEGEL, wundere ich mich. Schon vom Volumen her taugt die Story zum mittelschweren Wirtschaftskrimi, immerhin sind Tausende von Menschen betroffen, 600 Beamte waren im Einsatz und 2 Millionen Euro wurden sichergestellt. Okay, die Betroffenen sind keine durchgeknallten Ferrarifahrer um einen selbsternannten Versicherungs-Guru (Stichwort: Göker/MEG), sondern einfache Menschen, die sich als Neben- und Minijobber ein paar Euro hinzuverdienen.

Die Rolle des Schurken hingegen hingegen ist top besetzt – und hätte unter normalen Umständen vieles aufgewogen. Denn: In Nordhessen mag Daniel Schöningh lediglich eine (wenn auch äußerst lukrative und effektive) Nebenrolle im Verlagsorchester seines Onkels spielen. Als Geschäftsführer des Münchner Merkur, des Flaggschiffs von Dirk Ippens Verlagsimperium, spielt er allemal in der ersten Liga – und hat damit ganz genau das gleiche Maß an Aufmerksamkeit und Unschuldsvermutung verdient wie z.B. Uli Hoeneß.

Fassungslos sind wir gebührenpflichtigen Rundfunklämmer hingegen über das Schweigen des Hessischen Rundfunks.


29.04.2015 / Kurzmeldung „erst nach Leserprotesten“
Zoll-Razzia bei “HNA-naher” Zustellfirma

Auch der kritische Blog HNA Watch kritisiert Horst Seidenfaden für die Zurückhaltung längst bekannter Tatsachen. Zudem habe die HNA den Sachverhalt „erst nach Leser-Protesten“ berichtet.
http://lokalzeitungskritik.de/zoll-razzia-bei-hna-naher-zustellfirma/


28.04.2015 / 19.04 Uhr / HNA / Horst Seidenfaden
„Großeinsatz des Zolls bei Kasseler Firma“

Die Hessisch Niedersächsiche Allgemeine (HNA), Dirk Ippens Tageszeitungschlachtschiff in Nordhessen, meldet mit fast zweiwöchiger Verspätung lediglich den Großeinsatz des Zolls – im Wirtschaftsteil. HNA-Chefredakteur Horst Seidenfadens peinliche Meldung  bleibt deutlich hinter der  NH24-Veröffentlichung vom 21.04. zurück, Namen werden nicht genannt, die Recherchen des SPIEGEL ignroriert, die Kommentarfuktion abgeschaltet. Der Artikel ist vorsätzliche Desinformation.   Besonders peinlich: Horst Seidenfaden war  vielleicht sogar der prominenteste journalistische Augenzeuge der Zollaktion vom 15.04. – denn HNA und Top Direkt werden nicht nur dem gleichen Verlagsimperium zugerechnet, sie  firmieren  in Kassel auch unter gleicher Adresse.
https://www.hna.de/wirtschaft/grosseinsatz-zolls-kasseler-firma-4953909.html


28.04.2015 / Die nordhessische Presse schweigt noch immer

Martin Schuler, Online-Redakteuer, Waldkappel, Hessen.
Martin Schuler, Online-Redakteuer, Waldkappel, Hessen.

Die Unschuldsvermutung gilt für alle – für Verlagsgeschäftsführer heute genauso wie seinerzeit für Uli Hoeneß.  Das Schweigen beinahe der gesamten regionalen Presse ist jedoch dem wirtschaftlichen Kontext geschuldet – und dokumentiert in erschreckender Weise den Niedergang der Pressefreiheit in Nordhessen. Hilfsweise präsentiere ich hier das aktuell Bekannte in vernünftiger Chronologie.


27.04.2015 / zuspitzer
„Großrazzia: 600 Beamte durchleuchten Ippens Zeitungsvertrieb“

Am 27.04. um 10:09 Uhr erscheint bei meedia.de jene Überschrift, die eine Münchner Anwaltskanzlei seit mindestens einer Woche hartnäckig zu verhindern suchte.  „Großrazzia: 600 Beamte durchleuchten Ippens Zeitungsvertrieb“.  Die Überschrift ist vermutlich sogar sachlich falsch, die Bildmontage darunter bereits Provokation. Die Handelsblatt Verlagsgruppe liegt offensichtlich nicht im Einflussbereich des Münchner Großverlegers.
http://meedia.de/2015/04/27/grossrazzia-600-beamte-durchleuchten-ippens-zeitungsvertrieb/


27.04.2015 / nachschreiber
„Der Göker von der HNA oder ein Lehrstück über journalistische Doppelmoral“

Auch Kai Boeddinghaus, ehemaliger Kassler OB-Kandidat und Stadtverordneter, zitiert ohne eigene Recherche SPIEGEL und kress auf seinem Blog. Der verschwurbelte Titel ist Boeddinghausens Intimfeindschaft mit der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) geschuldet. Boeddinghaus verweist – polemisch aber zutreffend – auf die Größenordnung des Verfahrens. „Nun, so ist zu hören, soll es bei TOP-DIREKT unter der Geschäftsführung des Neffen unseres HNA-Herausgebers Ippen um bis zu 20.000 Scheinselbstständige gehen. Dagegen ist Göker mit seinen gerade einmal 1.500 ein ganz kleines Sünderlein.“
https://kasselerrathausblog.wordpress.com/2015/04/27/der-goker-von-der-hna-oder-ein-lehrstuck-uber-journalistische-doppelmoral/


25.04. – 27.04.2015 / abschreiber

Groß angelegte Razzia in der Zeitungszustellung
Auf dnv-online vermeldet ein weiterer Hamburger Verlag die Zollaktion, fasst unter neuer Überschrift aber lediglich die vom SPIEGEL genannten Fakten zusammen.
http://www.dnv-online.net/handel/detail.php?rubric=Handel&nr=99321

ZEITUNGSVERTRIEB „IPPEN“ – Razzia
Auf taz.de erscheint am 27.04. eine Kurzmeldung: „Mehrere Unternehmen des Verlegers Dirk Ippen stehen unter Betrugsverdacht. Laut Spiegel sollen 600 Mitarbeiter von Zoll, Rentenversicherung und Staatsanwaltschaft Zeitungsvertriebe in Hessen und Niedersachsen durchsucht und Vermögen in Höhe von zwei Millionen Euro sichergestellt haben. Mindestens ein Unternehmen soll Tausende Zeitungsausträger unter falschem Namen beschäftigt und so Versicherungsbeiträge gespart haben.“
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=fl&dig=2015%2F04%2F27%2Fa0071&cHash=18de441c3b3287dca649b2c7b02a27cf

„Steuerfahnder ermitteln gegen Ippens Zeitungsvertrieb“
Lissa Rossel von turi2.de titelt  am 25.04. um 23.30 Uhr „Steuerfahnder ermitteln gegen Ippens Zeitungsvertrieb“  – ohne eigene Recherche vermutlich, aber mit Hinweis auf SPIEGEL und kress.de. Sie illustriert den Artikel mit einem Wikipedia-Foto des Münchner Zeitungsverlegers. Die urspüngliche Überschrift wurde geändert, in der URL ist sie noch zu lesen: http://www.turi2.de/heute/ippen-wird-mit-sozialversicherungsbetrug-verbunden-2/


24.04.2015/ 23.08 Uhr / Grebendorf via twitter
Noch in der Nacht twittert Wolfgang Grebendorf (BJV / Fränkische Landeszeitung) mit Bezug auf kressZwitscher: „Und wer hängt wieder mit drin? Ippen.“ https://twitter.com/cadmad

24.04.2015 / 20.30 Uhr/ kress.de
Bülend Ürük vom Mediendienst kress.de lässt sich die SPIEGEL-Meldung vom betroffenen Unternehmen bestätigen.
Auf Anfrage von kress.de erklärte das Unternehmen aus Hessen: „Ja, die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt gegenüber Top Direkt Marktservice GmbH und wir unterstützen und kooperieren mit der Staatsanwaltschaft, da wir selbst an einer zügigen Klärung des Sachverhalts interessiert sind.“
https://kress.de/alle/detail/beitrag/131224-razzia-mit-600-beamten-kasseler-zeitungsvertrieb-bestaetigt-gegenueber-kressde-ermittlungen.html


24.04.2015 / 16.55 Uhr/ SPIEGEL online
„Sozialabgaben: Razzia bei Zeitungsunternehmen“

Die Vertuschung misslingt. Matthias Bartsch vom SPIEGEL nennt in einem Vorabdruck auf SPIEGEL online (16.55 Uhr) zum ersten Mal das betroffene Unternehmen und dessen Geschäftsführer beim Namen. Der Artikel „Sozialabgaben: Razzia bei Zeitungsunternehmen“ erscheint am 25.05. auch in der Printausgabe des SPIEGEL (S. 17).

„Nach SPIEGEL-Informationen wurde Vermögen im Wert von etwa zwei Millionen Euro sichergestellt. Die Behörden gehen davon aus, dass die Unternehmen, die zum Einflussbereich des Münchner Verlegers Dirk Ippen gehören, sich mit einem illegalen Trick um Sozialversicherungsabgaben in Millionenhöhe gedrückt haben. Im Zentrum steht dabei nach Angaben eines Ermittlers neben einem Offenbacher Unternehmen die Firma Top Direkt Marktservice GmbH in Kassel, die von dem Ippen-Neffen Daniel Schöningh geleitet wird und unter anderem auf die Verteilung kostenloser Werbezeitschriften spezialisiert ist.“

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sozialabgaben-razzia-bei-zeitungsvertrieben-a-1030427.html


22.04 – 23.04.2015 / Die nordhessische Presse schweigt

Die Zollaktion liegt bereits eine Woche zurück.  Tausende nordhessische Zeitungsverteiler müssen zwischenzeitlich Post vom Hauptzollamt Gießen erhalten haben.  Sie werden mit dem von NH24 veröffentlichten Anschreiben  „in dem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt und der Steuerhinterziehung“ als ZEUGEN befragt.  „Es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie Angaben machen können, die für die weitere Aufkärung des Sachverhalts bedeutsam sein könnten“.  Die Angaben sind für Zeiträume nach dem 01.10.2009 erforderlich, so das Hauptzollamt Gießen.

Eine sensationelle Zollaktion, tausende betroffene Nordhessen – die komplette nordhessische Presse schweigt.  Aber auch der Hessische Rundfunk und die dpa-Redaktion in Kassel vermelden: nichts. Hier beginnt der Skandal hinter dem Skandal.


21.04.2015 / Erstveröffentlichung durch NH24
„Zoll durchsuchte Vertriebsunternehmen für Zeitungen“

Am 21.04.2015 meldete Alexander Wittke auf NH24 erstmals die Fakten: Bereits am 15. April waren 600 Zollbeamte ausgerückt, um bei einem Kassler Zeitungsvertrieb insgesamt 90 Durchsuchungsbeschlüsse zu vollstrecken und insbesondere Geschäftsunterlagen sicherzustellen.  „Nach ersten Erkenntnissen“, so die schriftliche Antwort von Oberstaatsanwalt Dr. Götz Wied auf die nh24-Anfrage, „bestehen Hinweise darauf, dass Sozialversicherungsbeiträge in einer Höhe von insgesamt rund 2 Millionen Euro durch die Unternehmen nicht abgeführt worden sein könnten. Im Zuge der Maßnahmen konnten hinsichtlich der zu erwartenden Beitragsnachforderungen Vermögenswerte in einer Höhe des möglichen Beitragsschadens vorläufig gesichert werden.“ Der freie Publizist nennt aus Klugheit weder Ross noch Reiter. Um welche Firma es sich handeln muss, erschließt sich aus dem Kontext: Es gibt schlicht nur einen Zeitungsvertrieb dieser Größe in Nordhessen. Wer dort die Geschäfte führt, ist öffentlich bekannt.
http://www.nh24.de/index.php/politik-und-wirtschaft/21-politik-und-wirtschaft-nordhessen/82331-zoll-durchsuchte-vertriebsunternehmen-fuer-zeitungen

15.04.2015 / Zollaktion[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

Ein Gedanke zu „Skandal-Chronik“

  1. Da bahnt sich ein Skandal an, der wirklich einer Chronik wert ist. Zunächst geht es „nur“ um nordhessische Anzeigenblätter und deren 27.000 Verteiler. Aber nachdem Herr Schöninghs Gratis-Blättchen zu dem Medien-Imperium gehören, das sein Onkel Dirk Ippen aufgebaut hat, würde man schon gerne mehr wissen. Nämlich ob die von den Zollermittlungsbeamten gerade durchleuchtete Geschäftspraxis auch anderswo im Ippen-Pressereich üblich war, z.B. in München bei den Austrägern des Merkurs, der tz und der dort zu Ippen gehörenden Anzeigenblätter. Und wie ging es beispielsweise zu beim Vertrieb des Oberbayerischen Volksblattes, des Westfälischen Anzeigers oder der Offenbach-Post? Die Ermittlungsbehörden werden nun hoffentlich genauer hinschauen. Pikant wäre an dem Vorfall, dass hier ausgerechnet ein Großverleger in die Schlagzeilen mit Sozialabgabe-Betrügereien käme, der selbst nur zu gerne in seinen konservativen Blättern das Feindbild des Hartz-IV-Betrügers pflegt.

Kommentare sind geschlossen.